Sonntag, 16. Juni 2024

Curwood Festival

Bevor es heute losgeht, möchte ich mich erstmal für all das tolle Feedback von euch zu diesem Blog bedanken. Wenn man weiß, dass das hier tatsächlich gelesen wird und Manchen sogar Freude bereitet, hilft das schon gewaltig für die Motivation sich abends nochmal hinzusetzen und den nächsten Eintrag zu verfassen!


Das letzte Mal hab ich euch ja von meinem "neuen" Fahrrad berichtet, hier noch der Beweis, das ich damit auch gelegentlich zur Arbeit fahre:


Da steht es dann allerdings auch ziemlichg einsam vor der Tür (und meine Kollegen halten mich vermutlich für bekloppt...)

Etwas bekloppt (zumindest seh ich das rückblickend so..) muss ich tatsächlich gewesen sein, als ich mich zu einer "entspannten" Radtour nach DeWitt (ca 14 Meilen einfach) nach Feierabend habe hinreißen lassen. Entspannt war das (zumindest für mich) definitiv nicht, aber vielleicht war von 0 auf fast 50 km in (aus meiner Sicht) zügigem Tempo auch etwas ambitioniert. Drei Tage später konnte ich zumindest wieder schmerzfrei laufen...

Doch genug der Schmerzen, kehren wir wieder zu den angenehmen Seiten des Lebens zurück

Bevor wir zu den Freizeitaktivitäten kommen noch ein kurzer Einschub der Rubrik "Kuriositäten" im Supermarkt:


Hier sehen wir das Baconregal (allerdings am Sonntagabend schon recht leergeräumt, dafür ohne fremde Kundschaft). Es gibt nicht nur regular und thick cuts (den thincut der in deutschen Supermärkten angeboten wird gibt es hier garnicht). Daneben gibt es auch unterschiedliche Räucherarten. Achso, die "standard" Packungsgröße ist natürlich auch etwa das dreifache von dem was man in Deutschland bekommt.

Am Wochenende hab ich dann dem Lansing Model Railroad Club einen Besuch abgestattet. 


Hier kann man von einer Galerie die Anlage bestaunen, während unten die "Zugfahrer" ihrem Zug hinterherlaufen können. Direkt links vom Bild (und daher leider nicht zu sehen), ebenfalls auf der Empore, ist die Schaltzentrale von wo alle Weichen und Signale gestellt werden. In mittlerer Zukunft soll dieser "Arbeitsplatz" allerdings in ein altes Stellwerksgebäude auf dem Vereinsgelände ausgelagert werden, dann muss tatsächlich wie bei der großen Bahn per Funk kommuniziert werden. Generell liegt hier der Fokus auch eher auf der Nachbildung von Betriebsabläufen denn auf dem Landschaftsbau. Wenn gerade kein Tag der offenen Tür ist, wird wohl tatsächlich der Zugbetrieb mit schriftlichen Fahraufträgen nachgebildet. Das ganze spielt sich übringens auch auf mehreren Ebenen der Anlage ab


 Fast wie daheim :-) nur etwas größer.

Auf dem Rückweg ging es dann noch am "richtigen" Güterbahnhof im Osten von Lansing vorbei.


Von hier aus werden die lokalen Industrieanschlusse an der CN line bedient, darunter die noch verbliebenen Autofabriken von GM. Der Zug stand da leider ne ganze Weile, und als es dann angefangen hat zu Schütten, hab ich dann doch lieber die Heimreise angetreten.

Ein weiterer Ausflug hat mich (und meinen neuen Mitbewohner) nach Owosso zum Curwood Festival geführt. James Oliver Curwood (1878-1927) war/ist ein Sohn der Stadt, der es wohl als Schriftsteller zu einer gewissen Berühmtheit gebracht hat. Es hat zumindest gerieicht sich in der Stadt ein kleines Schloss, das Curwood Castle, zu bauen.


Das Wochenend um seinen Geburtstag wird in Owosso zum Anlass genommen ein Volksfest zu veranstalten. Neben diversen Fahrgeschäften (überwiegend für das jüngere Publikum) gab es auch dieses Kuriosum

Das Cuckud Huus ist eine interessante Ansammlung "deutscher" Brauchtümer. Dem Aufbau nach hätte ich das als Gruselkabinett eingeordnet, die "bayerische" Bierzelt Volksmusik aus den Lautsprechern war auf jeden Fall zum Gruseln aber zum Glück so undeutlich dass man nichts verstanden hat...

Auch einer der Festival Sponsoren trägt einen interessanten Namen


lässt einen dann doch etwas Schmunzeln.

Doch wenden wir uns nochmal dem Steam Railroading Institute zu (siehe auch Blogeintrag vom 18. Mai), für mich der eigentliche Grund für den Ausflug.


Diesmal ist die alte Dame unter Dampf und fahrbereit. Es ging an diesem Tag zwar nur für diverse Ehrenlokführer Ausbildungen ein paar hundert Meter vor und zurück, aber immerhin. Eine Woche später soll es dann auch raus auf die Strecke gehen, aber das zeige ich euch das nächste Mal...

Hier nochmal ein Bild zum Größenvergleich:


Der Militärlaster links und der Stacheldrahtzaun rechts im Bild sind keine Miniaturausgaben! (der Bagger am linken Bildrand steht dagegen auf einem Kohlehügel)

Und so sieht es heute an der Stelle aus an dem die Lok von 1957 bis 1982 auf dem MSU Campus als Denkmal stand.


Vor den drei Bäumen hat damals die Lok gestanden, gar nicht mal so weit weg von meinem Büro.

Etwa da wo die Kamera (und ich) steht verlief damals auch noch ein Anschlussgleis zum alten universitätseigenen Kraftwerk. Die Bilder von meinem Versuch den genauen Verlauf nachzuvollziehen erspar ich euch, da sieht man nämlich nichts mehr außer Parkplatz und Bäumen (und ein solches Bild reicht).

Und damit sind wir auch wieder zurück am MSU Campus, oder besser gesagt an der East Lansing Amtrak station. Das Abendessen ist angerichtet.

Mittlerweile hab ich mich auf meiner Ladefläche ganz gut eingerichtet.

Und für alle die lieber Bilder von mir als von Autos sehen, hier nochmal ein Selfieversuch


Keine Sorge die Fotos sind beide gestellt, gegessen hab ich vorher als das Essen noch warm war.

Zum Abschluss gibts noch den letzten (und in dieser Richtung einzigen) Personenzug des Tages von Chicago nach Port Huron (an der Grenze zu Canada) im Abendlicht. Der Zug hört auch auf den Namen "Blue Water" und war an diesem Tag nach deutscher Definition sogar pünktlich (d.h. nur 5 Minuten verspätet), dabei sind bis zu 1,5 h Verspätung bei diesem Zug zwar nicht die Regel, aber auch keine Seltenheit (sonst hätte es das Bild schon vor ein paar Wochen gegeben).


 

Das soll es für dieses Mal gewesen sein. Wie gesagt, nächstes Mal berichte ich dann von meiner "Jagd" auf den Freedom Flyer Dampfsonderzug von Owosso nach Ashley. (Nachdem das schon gestern war, kann ich vorwegnehmen, die Jagd war überwiegend erfolgreich)

Die Uhrzeit springt gerade auf Mitternacht, Zeit fürs Bett.







 



Sonntag, 2. Juni 2024

Durand Railroad Days

Und schon wieder sind einige Tage vergangen und es ist natürlich einiges passiert. 

Aber bevor wir zu den versprochenen Bildern von den Durand Railroad Days und dem Zuwachs im Fahrzeugpark kommen hier noch etwas Campus Wildlife:





Bei fast 30°C im Schatten (zumindest ein paar Tage) waren die Campus Eichhörnchen und -Hasen plötzlich nicht mehr so flink. OK, ich war auch schon etwas träge, aber für die Fotos hats gereicht.

Als Überleitung zum Fahrzeugpark, hab ich hier evtl. das perfekte Frontplate (hier hat man vorne keiin Kennzeichen, aber die Halterung ist trotzdem vorhanden) gefunden:

Ich weiß noch nicht ob ich dafür $35 ausgeben will, aber lustig wär es alle mal.

Aber kommen wir wieder zu ernsthaften Dingen: Ich hab ein Fahrrad gekauft!


Neben dem Truck sieht es recht niedlich aus, aber es ist ein ausgewachsenes Erwachsenenrad.

Normalerweise sind die Parkplätze hier ausreichend groß dimensioniert, dass ich mit dem Truck problemlos reinpasse, hier am Recycling Center sind sie hingegen eher knapp bemessen, man will ja zuminstest noch die Fahrertür öffnen können.

Problematisch ist es allerdings, wenn es zwar Fahrräder, aber keine Schlösser zu kaufen gibt...

Aber manchmal zahlt sich ein ausreichend dimensioniertes Fahrzeug eben doch aus:

Und keine Sorge, der Hinterreifen hat mittlerweile einen neuen Schlauch und ist aufgepumpt. Auch die Kette und Ritzel haben mittlerweile ihre rostige Farbe verloren und glänzen nun in der Morgensonne (abends steht das Rad im Schatten).

Auch der Fahrradstellplatz ab August ist gesichert. Der Mietvertrag ist unterschrieben, ich hab also auch ab August weiterhin ein Dach über dem Kopf. Mehr dazu dann vermultich im August. Den Park in der Nähe hab ich euch ja letztes Mal schon gezeigt.

Nun aber wie versprochen zu den Durand Railroad Days

Diese Dampflok habt ihr vor ein paar Wochen schon von der anderen Seite aus gesehen, zu den Railroad Days war sie dann auch öffentlich zugänglich. Betreut und in schuss gehalten wird sie übringens auch vom Steam Railroading Institute in Owosso. 

Das wars dann aber leider auch mit dem Eisenbahnbezug bei den Railroad Days, ein ansonsten ganz "normales" Volksfest:

 

Das Axtwerfen scheint hier recht populär zu sein, hab das jetzt schon mehrfach gesehen. In good old Europe gibts das eher nur auf Mittelaltermärkten. Das folgende Motiv ist in der Heimat aber eher noch seltener zu finden:

Wie das auf die Distanz in dem kleinen Wagen funktioniert hab ich jetzt mal nicht weiter hinterfragt...
 

Das letzte Bild zeigt das Ende der Auto-Fahrzeugparade, den Rest hab ich leider verpasst. Den "Beautiful Baby Contest" als Highlight des nächsten Tages hab ich mir auch erspart. Ich muss leider feststellen, der Name Durand Railroad Days ist doch sehr irreführend... Aber der Stadt sei das Volksfest gegönnt.

Zum Trost ging es dann doch noch einmal zum Bahnhof in Durand.

Und da war fast so viel los wie auf dem Volksfest

Es war auch deutlich mehr geboten (zumindest für mich)

Zunächst kam dieses heiße Gefährt vorbei


Und auch der ein oder andere "richtige" Zug ließ sich blicken


Auch das lokale Museum und die Modelleisenbahnanlage sind einen Besuch wert



Oben ein Bild des Bahnhofs aus (betriebsreicheren) alten Zeiten, darunter die Nachbildung im Modell (aus der gegenüberliegenden Blickrichtung). In beiden Darstellungen liegen noch mehr Gleise als heute.

So viel zu den Railroad Days in Durand.

Zurück in East Lansing gabs dann noch diese "Kuriosität" im Supermarkt:


Ein Kilogramm (naja fast 1 kg) gehackter Knoblauch, wer hat das nicht schon immer in der Küche vermisst...

Ansonsten merkt man doch, dass in Michigan Bausaison ist.



Noch kein australischer Road Train, aber doch deutlich mehr Achsen als man aus der Heimat gewohnt ist (und eine wilkommene Abwechslung in der Mittagspause)


Auch einige Wege sind gesperrt, wie hier der Lansing River Trail entlang des Grand River (eigentlich wird die Autobahnkreuzbrücke über den Weg saniert). Wie ernst die Absperrung von der lokalen Bevölkerung genommen wird zeigt der Trampelpfad rechts im Bild...

Entlang des River Trails gibt es natürlich auch ein paar Eisenbahnbrücken über den Grand River (sonst wäre ich vermultlich nicht dort gewesen)

Von Nord nach Süd hier zunächst die Brück der CSX Strecke von Detroit nach Grand Rapids


Neben der Brücke findet sich ein fast schon als angelegt zu bezeichnender Pfad hinauf zu den Gleisen


Wenn man oben Richtung Brücke schaut, sieht man dann doch mal ein Betreten verboten Schild (in der anderen Richtung ists scheinbar OK?)


Etwas weiter entlang des River Trails findet sich die (nicht ganz so hübsche) Brücke der Candian National Railroad mit der Strecke von Canada (Toronto) nach Chicago


Und auch hier finden wir einen recht akurat angelegten und freigeschnittenen Aufstieg zu den Gleisen.


Wenn man diesen langen, beschwerlichen und steilen Aufstieg auf sich nimmt, wird man mit dieser tollen Aussicht auf diesen alten Kohleturm belohnt. Hier konnten Dampfloks früher mal einen "Tankstop" einlegen. Leider etwas überbelichtet aber der Sonnenstand wurde nicht besser...


Für die Adleraugen unter euch (und alle anderen natürlich auch), nein das ist kein Hörgerät in meinem Ohr, sondern der Kopfhörer meines "Police Scanners" (so heißen die Teile). Im Grunde ein Funkgerät ohne "Sendefunktion". Die meisten Leute hören damit den Funk der Einsatzkräfte oder den Funkverkehr bei NASCAR Autorennen ab (daher der Name). Als Eisenbahnfreund kann man damit aber auch den Zugfunk belauschen. Das ist in Michigan (und den meisten anderen Staaten der USA) tatsächlich legal, solange man das nicht macht um eine Straftat zu begehen. Die Frequenzen sind öffentlichh zugänglich. Das Senden auf diesen Frequenzen wäre allerdings so eine Straftat, aber das kann mein Scanner nicht (ist ja schließlich kein Funkgerät). So häufig wie hier die Züge fahren ist das tatsächlich recht nützlich. So weiß man, wenn irgendwann der Magen knurrt, ob es sich lohnt noch 10 Minuten zu warten oder ob die letzten 3h warten vergebens waren.

Den Zug hier hätte ich ohne Scanner tatsächlich knapp verpasst (nein ich hab keine 3h gewartet)


Und wenn ich das Funk Genuschle auch irgendwann mal verstehe, weiß ich vielleicht auch welcher Zug kommt (und nicht nur dass einer in der Nähe ist). Übung macht den Meister

Zum Abschluss hab ich noch diese interessante Konstruktion für euch


Das ist tatsächlich kein normaler Anleger, sondern eine Einstiegshilfe für Rollstuhlfahrer in Wasserfahrzeuge. Der dazugehörige Parkplatz befindet sich quasi direkt hinter der Kamera.


Was es nicht alles gibt...

So viel für dieses Mal, ich weiß diesmal tatsächlich noch nicht, was ich euch das nächste Mal berichten werde, lassen wir uns überraschen.







 




 

Curwood Festival

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